Digitaler Zwilling, Machine Learning, CAD-Modell, 3D-Konstruktion, generatives Design, Topologieoptimierung. Im Zuge der Digitalisierung hat ein gänzlich neues Vokabular in die modernen Ingenieurswissenschaften Einzug gehalten. Eine besondere Aufmerksamkeit genießen die Buzzwords „Digital Engineering“ und „3D-Konstruktion“.

Doch was liegt diesen Begriffen eigentlich zugrunde und welche Rolle spielen sie bei der Umsetzung von komplexen Ideen und Produktvarianten im Zusammenspiel mit der additiven Fertigung? Hier geben wir Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Was ist Digital Engineering?

Es gibt unterschiedliche Auslegungen dessen, was Digital Engineering bedeutet. Eine davon beschreibt Digital Engineering als den Einsatz digitaler Tools für die Anfertigung von Konstruktionsplänen, Modellen und Blaupausen. Ein eher holistischer Ansatz betont die Komponente des Digital Business Engineering – das beschreibt alle Methoden, Verfahren und Techniken, die in der Industrie oder der Gesellschaftsorganisation eingesetzt werden können, um eine strategische digitale Transformation zu ermöglichen. Wir möchten uns an dieser Stelle auf letztere Auslegung fokussieren, um Digital Engineering als übergeordnete Methodologie von ausführenden, methodischen Tätigkeiten wie der 3D-Konstruktion abzugrenzen.

Wie hängen Digital Engineering und 3D-Konstruktion zusammen?

Die 3D-Konstruktion, auch 3D-Design oder CAD-Konstruktion (Computer Aided Design) genannt, lässt sich dem Digital Engineering als eines seiner Elemente unterordnen. Im Wesentlichen beschreibt der Begriff 3D-Konstruktion die computer- bzw. softwaregestützte Konstruktion von 3D-Modellen. Während früher am Reißbrett gezeichnet wurde, arbeitet man heute branchenübergreifend mit CAD-Modellierung. Mittlerweile ist die 3D-Konstruktion ein wesentlicher Bestandteil der Fertigungsindustrie. Die generierten 3D-Daten liefern unter anderem die Arbeitsgrundlage für 3D-Drucker: Sie geben die digitale Geometrie vor, die ein 3D-Drucker in ein reales und greifbares Objekt übersetzt. Doch nicht nur beim 3D-Druck kommt die 3D-Konstruktion zum Einsatz. Auch für CNC-Fräsmaschinen oder andere etablierte Fertigungsverfahren sind 3D-Modelle mittlerweile Standard.

Was bedeutet Digital Engineering für die Zukunft der 3D-Konstruktion?

Digital Engineering oder auch Digital Business Engineering gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die industrielle Wertschöpfung befindet sich in einer kontinuierlichen digitalen Transformation, und dazu zählt als Teilelement auch die 3D-Konstruktion. Stellen Sie sich bspw. eine Fabrik vor, die vollständig mit 3D-Druckern ausgestattet ist. Digital Engineering ermöglicht, dass die Maschinen miteinander reden. Sie kommunizieren darüber, welche Maschine welches Bauteil druckt und wie viele Verbrauchsmaterialien sie dafür benötigt. Andere Maschinen prognostizieren einen Wartungseinsatz, woraufhin Ersatzsysteme einspringen und die Produktion fortsetzen, damit es nicht zu Ausfallzeiten kommt. Es gibt kaum noch Bedarf an physischen Lagern für Modelle und Werkzeuge – die Maschinen bedienen sich selbst an einem digitalen Lager, aus dem sie die benötigten 3D-Daten für den Druck holen. Die 3D-Konstruktion ermöglicht das digitale Warehousing, und die vollständige Digitalisierung von Werkzeuglagern setzt jede Menge Platz und Ressourcen frei. Das klingt ein bisschen wie Science-Fiction, wird aber bereits heute umgesetzt. Daten und ihre Verarbeitung sind in diesem Zusammenhang das unverzichtbare Gut.

Welche Technologien setzt voxeljet für die digitale Konstruktion ein?

Alle 3D-Druckprozesse benötigen in der Regel CAD-Daten, um ein digitales Modell in ein greifbares Objekt verwandeln zu können. So auch unsere Binder-Jetting-3D-Drucktechnologie. Jedoch bieten wir als Dienstleister für 3D-Druck On-Demand und Maschinenbauer für 3D-Drucksysteme keine Konstruktionsleistungen an. Unsere Expertise liegt in der Prüfung von 3D-Druckdaten und dem anschließenden Druck. Bei Bedarf können wir Empfehlungen und Hilfestellung bei der Auswahl entsprechender Partner anbieten. Die gängigsten Softwarelösungen für die 3D-Konstruktion sind unter anderem AutoCAD, CATIA, Solidworks, Rhino oder die kostenlose Open-Source-Software FreeCAD.

Welche Branchen profitieren von den innovativen Möglichkeiten der 3D-Konstruktion?

In der Regel bildet die Konstruktionsabteilung das erste Glied der Kette von Prozessen, wie bspw. einer typischen Produktentwicklung. 3D-CAD-Daten bieten branchenübergreifend viele Vorteile, denn damit lassen sich Ausblicke auf nachfolgende Prozessschritte geben, Konstruktionsfehler frühzeitig erkennen und Ausschuss minimieren. Im Vergleich zu 2D-CAD-Daten bietet die 3D-Konstruktion die Möglichkeit, Lage- und Toleranzmaße zu prüfen. Bei der 2D-CAD-Konstruktion würde dieser Schritt stets die Fertigung eines Prototyps voraussetzen. Darüber hinaus können die 3D-Daten auch für die Folgeprozesse wie Fräsen, Drucken oder Virtual-Reality-Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Vorteile der digitalen Konstruktion reichen demnach weit in die industrielle Fertigung hinein, aber auch weit darüber hinaus. In vielen Industrien, zum Beispiel der Automobil- oder Luft- und Raumfahrtindustrie, der Architektur, der Film- und Entertainmentindustrie oder bei der Produktion von Endprodukten wie Schuhen, sind sowohl Digital Engineering als auch die 3D-Konstruktion bereits heute fest in den Alltag integriert.

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